* what bakes me smile *

Osterpinze

Auch wenn mans bei dem Wetter kaum glauben mag – bald ist ja Ostern! Ich freu mich jetzt schon auf die kleinen Kindergesichtchen, wenn sie die Verstecke vom Osterhasen suchen. Als Kind hab ich das auch immer geliebt. Ich kann mich nur noch an ein paar Geschenke vom Osterhasen erinnern. Ein Rätselbuch von Tom Turbo – ich glaub irgendwas mit Ampelaffen – und ein Fahrrad, das mein Opa aus diversen alten Teilen selbst zusammengebastelt hat. Mein Opa ist immer total gerne geradelt und ich kann mich noch erinnern, mit ihm zum Flughafen gefahren zu sein. Dort haben wir dann zugesehen, wie die Flugzeuge abheben.

Ich muss zugeben, dass ich gerade etwas sentimental werde. Das war eigentlich nicht der Plan, als ich das hier zu schreiben begann. Aber dieses Fahrrad – dieses Ostergeschenk – war etwas ganz Besonderes. Und ist eine schöne Erinnerung, die ich an meinen Opa habe. Und es zeigt mal wieder, dass die Geschenke, an die wir uns erinnern, die sind, die von Herzen kommen. Was landet denn bei euch so in den Osternestchen?

So und jetzt ein schneller Schwenk zum Rezept für heute: Wie ihr im Kalender seht, ist wieder der letzte Sonntag des Monats – Zeit für das Back-Ländermatch mit der tollen Lissi von Lissi’s Passion. Bei dem wir wieder ein Thema jeweils typisch deutsch und österreichisch präsentieren. Diesmonatiges Thema (Überraschung!): Ostern! Das allertypischste wär ja eigentlich steirisches Osterbrot gewesen, aber das gibts schon auf dem Blog. Also habe ich mich für das zweit-beste Ostergebäck entschieden: Osterpinze oder Butterpinze. Gibts bei uns zu Ostern bei jedem Bäcker. Die wichtigsten Merkmale: flaumig, rund, und mit 3 Einschnitten von der Mitte ausgehend, sodass sich die Pinze ein bisschen wie eine Blume öffnet. Ich hab im Internet auch gesehen, stattdessen zwei kleine Hasenöhrchen zu schneiden, leider wurden meine etwas zu klein und haben sich vorgewölbt. Aber irgendwie trotzdem süß 🙂

Ich hab mein Rezept aus einem alten österreichischen Backbuch. Und ich kann nur sagen, dass die Rezepte von damals ein bisschen schwierig sind. Die Angaben sind nicht besonders klar. Damals gabs auch keine schlechten Internetrezensionen zu befürchten 😉 Beispiele? Es wird etwas vorbereitet, aber nie beschrieben, wie es in das Endprodukt kommt. Oder mitten im Geschehen “die Butter erwärmen” – was heißt das? Weich machen? Geht nicht so schnell. Ich hab mich daher fürs Schmelzen entschieden. Ich wusste nichtmal, ob die das Mehl fürs Dampfl von dem Mehl für den Teig abnehmen oder zusätzliches Mehl verwenden.

Egal, ich habs irgendwie gemacht – wie wahrscheinlich viele Hausfrauen damals – und ich hatte Glück: die Osterpinzen wurden wunderbar! Schön flaumig, genau wie sie sein sollten. Ich hatte kurz Bedenken wegen der großen Menge Salz, aber die Pinzen werden leicht süßlich, wie gewünscht. Das einzige, was mich gestört hat, war dass ich zu kleine Hände habe, um eine große Osterpinze schön rund zu schleifen. Ich hab zwar einen Freund mit großen Händen – der kriegt aber leider das Rundschleifen so garnicht hin 😉

4.5 von 77 Bewertungen
Osterpinzen
Arbeitszeit
45 Min.
Wartezeiten
1 Std. 50 Min.
Gesamtzeit
2 Stdn. 35 Min.
 

ergibt 2 große Pinzen á 500g oder ca 10 kleine in Semmelgröße

Zutaten
  • 100 g Kartoffeln mehlig
  • 3/16 l Milch
  • 30 g Germ frisch
  • 550 g Mehl
  • 10 g Speisestärke
  • 100 g Butter
  • 100 g Staubzucker
  • 3 Eidotter
  • 8 g Salz
  • 2 EL Weißwein
  • 1 Eidotter + 1 Schluck Milch zum Bestreichen
Zubereitung
  1. Die Kartoffeln schälen, klein schneiden und in leicht gesalzenem Wasser weich kochen.

  2. Heiß durch ein Sieb passieren und abkühlen lassen.

  3. Die Milch in einer Schüssel auf ca 30 Grad erwärmen, Germ reinbröckeln und gut darin auflösen.

  4. Von den 550g Mehl soviel zur Germmilch rühren, bis ihr einen dickflüssigen Brei habt. Die Oberfläche gut mit Mehl bestauben. Ich hab dafür insgesamt ca 100g vom Mehl verbraucht.

  5. Dieses sogenannte Dampfl an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen.

  6. Inzwischen die Butter schmelzen. Den gesiebten Staubzucker, die 3 Eidotter, das Salz und den Weißwein mit der geschmolzenen Butter verrühren.

  7. Das übriggebliebene Mehl mit der Speisestärke in die Schüssel der Küchenmaschine geben und mischen. Die Buttermischung und das Kartoffelpüree dazugeben.

  8. Wenn das Dampfl gut aufgegangen ist und das angestaubte Mehl darauf dicke Risse zeigt, das Dampfl zu den restlichen Zutaten in die Schüssel geben.

  9. Alles zu einem glatten, weichen Germteig verkneten lassen. Den Teig zu einer Kugel formen und zugedeckt circa eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

  10. Den Teig portionieren wie ihr wollt, ich habe die Hälfte zu einem großen Laib geformt und die andere Hälfte in 5 kleine Portionen unterteilt und zu kleinen Kugeln geschliffen.

  11. Ihr schleift die Kugeln schön rund, indem ihr die Hand zu einer Kralle formt, locker über den Teigklumpen legt und kreisende Bewegungen macht.

  12. Die Kugeln wieder zugedeckt 30min gehen lassen. Inzwischen den Backofen auf 170°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

  13. Die Kugeln mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

  14. Den Eidotter mit dem Schluck Milch verquirlen. Die Kugeln gleichmäßig damit bepinseln.

  15. Eine Schere mit heißem Wasser abspülen und vom Mittelpunkt aus die Kugeln dreimal einschneiden.

  16. Die Osterpinzen backen. Die große aus der Hälfte des Teiges dauert etwas 35-40 Minuten, die kleinen 20 Minuten.

  17. Goldbraun backen, evt. Stäbchenprobe machen.

  18. Viel Spaß beim Nachbacken 🙂