Allerheiligenstriezel / 4-Strang-Hefezopf

28. Oktober 2016
Hefezopf / Striezel

Rechtzeitig vor Allerheiligen wollte ich euch unbedingt das Rezept für einen Striezel, also einen Hefeteigzopf präsentieren. Wie vieles andere auch auf dem Blog hatte ich das aber bisher noch nie gemacht. Ich kaufe auch selten einen Germzopf zu Allerheiligen, aber wenn, dann sind diese Punkte ein Muss: viel Hagelzucker, Mandelstifte und keine, ich wiederhole, KEINE Rosinen würden auch nur in die Nähe meines Striezels kommen.

Wie seht ihr das? Seid ihr pro oder contra Rosinen?
Als ich eine Woche vor Allerheiligen also das Projekt anging, wollte ich mich etwas beeilen, weil noch viel anderes an diesem Tag am Programm stand. Und wie immer, wenn ich in Hektik bin, geht etwas schief. Und oh Mann, es ist so viel schiefgegangen, das glaubt ihr nicht, wenn ihr die Fotos seht. Aber es hat alles ein Happy End 🙂 Und wenn ihr ruhig an die Sache rangeht und meine Fehler nicht nachmacht, werdet ihr reich belohnt!

Zuerst hatte ich ein Dampfl mit frischer Germ vorbereitet, und während das Dampfl ging, die anderen Zutaten zubereitet. Und immer wieder schau ich zum Germ. Und. Es. Tut. Sich. Nichts. Gaaarnichts. Das letzte Mal hatte ich einen Atompilz aus Hefeschaum auf meiner Tasse. Ich glaub ich spinne. Mir hat noch NIE die Frischhefe versagt. Ich weiß, dass alles lauwarm sein muss und nicht heiß. Panik. (später kam ich dann drauf, dass Milch, die aus meiner Mikrowelle kommt, unten nicht die gleiche Temperatur hat, wie oben, wo ich die Temperatur mit dem Finger getestet habe…)

Na gut, dann eben Trockengerm. Die habe ich für Notfälle daheim, aber brauche ich sonst nie. Also alle Zutaten vermischt und ab in die Küchenmaschine. Während dem Küche aufräumen vernehme ich ein lautes Scheppern. Ein kurzer Blick in die Küchenmaschine bestätigt: Oh Gott, der Teig ist viel zu trocken und der Teighaken dreht damit völlig durch. Was ist schief gegangen? Kurzer Blick ins Rezept verriet, dass ich nur die Milch hineingetan habe, die fürs Dampfl steht aber nicht die gesamte Milch. Na toll. Den Rest Milch erwärmt und in die Küchenmaschine.

Eingeschaltet und die Milch schwappt mir entgegen! Sie hat sich nicht mit dem Teig verbunden. Ich hatte einen harten Teigklops, der in Milch seine Runden dreht. Also Maschine aus, mit den Händen ran. Verbindet sich nicht. Ich hab den Teig mit den Fingern ständig zerdrückt, damit die Milch an möglichst viel Oberfläche kommt. Irgendwann sah das dann aus wie Spätzle in Soße. Lauter kleine Klumpen in Matschepampe. Mein Freund hat schon gesagt, ich solls wegschmeißen, das wird nix mehr.

Fast war ich soweit. Aber nein, nochmal in die Küchenmaschine. Und es wurde!!! Hurraa!! Dann den sehr klebrigen Teig rausgenommen, zum händisch weiterkneten, da er doch gezogen und geworfen werden sollte. Aber der Teig war so klebrig! Und im Rezept stand, man soll kein Mehl dazugeben und mit dem Teigspachtel immer mal wieder von der Arbeitsfläche lösen. Na dann gehörts wohl so. Aber ich konnte den Teig kaum auf den Tisch werfen, da er an meinen Fingern kleben blieb.

Also hab ich (nach und nach) doch noch 3 EL Mehl dazugegeben, bis er zwar immer noch klebrig war, aber nicht mehr wie Slimy. Also hoch gehoben und voll auf den Tisch geklatscht. Und dann bleibt der kurz an der Hand hängen, ändert die Flugbahn… in Richtung Tischkante und gen Boden. Ich konnte mich gerade noch zum Tisch lehnen und ihn auffangen. Fast wäre die ganze Arbeit für die Katz/den Fußboden gewesen!!! Inzwischen stand mir schon der Schweiß.

Ab dann liefs glatter. Nur das Flechten fiel mir selbst mit Videoanleitung schwer. Ich hab das System EINFACH nicht kapiert. Ich hab 4mal angefangen, mein Freund hat nebenher beim Video immer auf Pause gedrückt, aber irgendwann hatte ich immer etwas ganz anderes und hab den Teig nochmal aufgedröselt. Nach dem ersten Zopf hat mein Freund dann noch ein paarmal das Video angeschaut, gerufen “Ich habs!” und mich beim zweiten Zopf angeleitet.
Und schließlich und endlich kam dann aus dem Ofen ein perfekter, superflaumiger, lockerer, gleichmäßig brauner Allerheiligenstriezel. Un-glaub-lich.
Und die Moral von der Geschicht’: Nur nicht aufgeben! Auch wenn alles verloren scheint, kann es immer noch ein Kunstwerk werden!

Ein Jahr später habe ich ihn jetzt nochmal gebacken, und die Fotos erneuert 🙂

Allerheiligenstriezel

Zutaten für 2 größere Zöpfe, die zusammen auf ein Blech passen:

1 Pckg. Trockengerm
500 g Mehl
60 g Zucker
0,3 l Milch, lauwarm
2 Dotter, zimmerwarm
1 Ei, zimmerwarm
100 g flüssige, lauwarme Butter
1 TL Salz
1/4 TL Zitronenabrieb

zum Bestreichen&Bestreuen:
1 Ei
Schluck Milch
Hagelzucker
gestiftelte Mandeln

Allerheiligen-Hefezopf

Zubereitung:

Das Mehl sieben und mit dem Trockengerm gut mischen. Alle Zutaten zusammen in die Küchenmaschine geben. Die flüssigen Zutaten sollen lauwarm sein, nicht heiß!! Ein paar Minuten kneten lassen. Der Teig ist wirklich klebrig. Nun den Teig von Hand weiterkneten, so wenig wie möglich Mehl dazugeben, er darf nicht zu trocken werden. Nur ein paar EL wenn es wirklich gar nicht geht. Den Teig circa ein Dutzend Mal aus ca 30cm Höhe auf die Arbeitsplatte werfen. Zwischendurch immer mal wieder den Teig lang ziehen. Den Teigklops in eine Schüssel geben, mit etwas weicher Butter einreiben, damit er nicht austrocknet und eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

Den Teig halbieren, wiegen, und mit der Waage jeweils in 4 gleiche Teile teilen. Die Teiglinge zuerst mit der flachen Hand und starkem Druck auf der Arbeitsplatte mit kreisenden Bewegungen schleifen, dann die Hand zur Kralle formen (als würdet ihr eine Computermaus halten) und wieder mit einer kreiselnden Bewegung über den Tisch fahren, bis ihr schöne runde Kugeln habt. So mit allen verfahren, dann abdecken und 10 Minuten gehen lassen.

Dann eine Kugel nehmen, platt drücken, die obere Hälfte zur Mitte runterklappen, die untere zur Mitte hochklappen und dann einmal in der Mitte zusammenfalten. Nun mit zuerst einer Hand und dann beiden und festem Druck zu einem Strang rollen, der an den Enden etwas dünner ist, die Stränge sollten circa 30 Zentimeter lang sein. Die 4 Stränge für einen Zopf senkrecht nebeneinander legen, die oberen Enden zusammendrücken. Nun flechten. Ich hab ein bisschen gebraucht, aber im Endeffekt haltet ihr einen äußeren hoch, nehmt den mittleren von den übrig gebliebenen auch hoch, und dann den äußeren in die Mitte. Dann den anderen äußeren nehmen, unter dem  hochgehaltenen durch und legt den “älteren” in die Mitte. Plotzblog hat ein Video dazu gemacht:

Die Zöpfe nochmal zugedeckt auf dem Backblech mit Backpapier 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Striezel immer wieder mit Wasser besprühen oder bepinseln, damit sie nicht austrocknen. Dann ein Ei und einen Schluck Milch gut verquirlen und die Zöpfe sorgfältigst damit einpinseln. Nach Wunsch mit Hagelzucker und Mandelstifen bestreuen. Auf der untersten Schiene circa eine halbe Stunde backen, bis sie schön goldbraun sind. Ich hab das Blech nach der Hälfte gedreht, da sie ungleichmäßig braun wurden.

Viel Spaß beim Nachbacken!

2 Comments

  • mama

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